Regionales Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (RBT) Kiel
Die Berater*innen im Team des regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus (RBT) Kiel bieten vertrauliche, professionelle und kostenlose Beratung für Kommunen, pädagogische Fachkräfte und Angehörige von rechtsaffinen Jugendlichen, sowie Fortbildungsangebote zur Prävention von Rechtsextremismus für Schulen und außerschulische Jugendarbeit an.
Zielgruppen
Unsere Angebote richten sich an:
- Lehrer*innen
- Schulsozialarbeiter*innen
- Erzieher*innen
- Pädagog*innen
- Interessierte, Ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Bündnisse
- Jugendgruppen und -interessenvertretungenEltern, Elternbeiräte von Kitas und Schulen, Erziehungsberechtigte
- Familienangehörige, Geschwister und Partner*innen von Rechtsextremen
Was ist Rechtsextremismus?
Rechtsextremismus ist eine Denkweise, in der die Individualität, Freiheit und Gleichwertigkeit aller Menschen grundsätzlich abgelehnt wird. Begründet wird dies mit tatsächlichen oder vermeintlichen ethnischen, kulturellen, geistigen und körperlichen Unterschieden. Die u.a. im Grundgesetz verankerten Menschenrechte werden ebenso wenig anerkannt wie unsere reale gesellschaftliche Vielfalt.
Rechtsextremes Weltbild
Das rechtsextreme Weltbild ist besonders gekennzeichnet durch Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Abwertung von Schwulen, Lesben und Transsexuellen. Darüber hinaus durch völkische Ideologie, Geschichtsklitterung bis hin zur Leugnung der Shoa, Diffamierung und Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats und seiner Institutionen.
Rechtsextreme Einstellungen in der „Mitte der Gesellschaft“
Wenn es um Rechtsextremismus geht, wird die sogenannte ‚Mitte der Gesellschaft‘ häufig ausgeblendet, das Phänomen finde eher am Rande der Gesellschaft statt. Die Anziehung wird über vermeintliche ‚Bildungsferne‘, Politikverdrossenheit oder das Gefühl des ‚Abgehängt-Seins‘ erklärt. Dabei sind rechtsextreme Einstellungsmuster, wie die ‚Mitte-Studien‘ seit Jahren zeigen, weit verbreitet in der deutschen Gesellschaft. Sie bilden die Grundlage für Diskriminierung und die Ideologie der Ungleichwertigkeit, die sich praktisch als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit äußert – Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und LGBTIQ*-Feindlichkeit können als einige Beispiele genannt werden
Rechtsextremismus und Familie
Wenn Angehörige der Familie, vielleicht sogar eigene Kinder, sich angezogen fühlen von rechtsextremen Gruppierungen, rechtsextreme Musik hören oder/und in den sozialen Medien aktiv auf rechtsextremen Seiten unterwegs sind, dann sind Eltern oder Angehörige oft verunsichert oder ratlos, wie sie damit umgehen können. Auch Fachkräfte in pädagogischen Bereichen nehmen die zunehmend offener formulierten rechtspopulistischen, rassistischen, menschenverachtenden Äußerungen, insbesondere von jungen Menschen wahr.
Dieser Beratungsschwerpunkt richtet sich besonders an Menschen, die sich eine kompetente und vertrauliche, unbürokratische Unterstützung im Umgang mit rechtsaffinen Haltungen bei Kindern und Jugendlichen wünschen.
Rechtsextremismus und Jugendliche
Rechtsextremismus betrifft die gesamte Gesellschaft – allerdings ködern Rechtsextremist*innen vor allem unter Jugendlichen ihren Nachwuchs.
Das typische Einstiegsalter liegt zwischen 11 und 15, als Einstiegsdroge Nummer eins gilt Musik, wobei mittlerweile neben dem eher „klassischen“ Rechtsrock alle Genres und Subgenres – von Rock, über Black Metal bis hin zu HipHop und Rap – im Rechtsextremismus zu finden sind. Aber auch Faktoren wie Gemeinschaft, Kameradschaft und Abenteuer, Geltungsdrang und Protest spielen eine große Rolle bei der jugendlichen Zielgruppe.
Rechtsextreme Lebenswelten
Rechtsextreme verbreiten nicht nur eine rechtsextreme Ideologie, sie erzeugen auch Angebote für eine ideologisch passende Lebensführung. Rechtsextreme Lebenswelten umfassen dabei nicht nur bestimmte Bekleidungslabels, einschlägige Dresscodes und politischen Aktivismus. Vielmehr wird über Sport, Literatur, unterschiedliche Musikgenres oder Social-Media-Channels möglichst breit an den gesellschaftlichen Mainstream angeschlossen.
Unser Ziel
Empowerment für den Umgang mit rechtsextremen Phänomenen.
Angebote
Workshops, Fortbildungen, Sensibilisierung, Einzelberatung, Gruppenberatung, Unterstützung von Bündnissen, Kommunalberatung
Kontakt
Infomaterial
Ansprechpersonen
Lasse von Bargen
0431/26068-73
Antja Groeneveld
0431/26068-70
Marius Sibbel
0431/26068-72